Capsule Wardrobe - warum sie immer beliebter wird
Capsule Wardrobe - Ihr Kleiderschrank in einer Nussschale
In Zeiten ungehemmten Wachstums besinnen sich viele Menschen immer mehr auf das Wesentliche. Dieser Trend scheint nun auch in der Bekleidungsbranche angekommen zu sein. Dabei ist die Capsule Wardrobe keine neue Modeerscheinung, sondern geht auf eine zündende Idee von Susie Faux, Inhaberin des Londoner Modegeschäfts "Wardrobe" der 70er-Jahre zurück. Ziel ist es, sich auf wesentliche Kleidungsstücke zu beschränken, wobei es sich um zeitlose Basics handeln muss, die jeweils untereinander beliebig kombiniert werden können.
Anfänge und Ziele der Capsule Wardrobe
Obwohl die Anfänge der Capsule Wardrobe also in den 70er-Jahren liegen, wurde es zunächst still um den Modetrend. Ein kleines Revival erlebte die Erscheinung Mitte der 80er-Jahre, als die amerikanische Designerin Donna Karan eine Kollektion von sieben untereinander kombinierbaren Kleidungsstücken vorstellte. Dank Internet und Social Media erlebt der in Vergessenheit geratene Trend derzeit wieder ein echtes Comeback.
Das eigentliche Ziel der Capsule Wardrobe besteht darin, sich auf eine bestimmte Anzahl Kleidungsstücke pro Jahreszeit zu beschränken - und zwar im Idealfall auf genau 37 Stück. Die Maxime lautet: "Je minimalistischer, desto besser" und so gibt es eingefleischte Capsule Wardrobe-Anhänger, die sogar mit zehn Kleidungsstücken pro Jahreszeit auszukommen versuchen. Zur Capsule Wardrobe zählen sämtliche Kleidungsstücke, also auch Taschen und Schuhe. Alle Teile, die sich im Kleiderschrank befinden und nur selten getragen werden oder schlecht kombinierbar sind, werden aussortiert. Die Modeströmung gewinnt immer mehr Anhänger, weil von einem befreienden Gefühl die Rede ist, welches sich beim Aufräumen und Sortieren des Kleiderschranks einstellt. Weniger ist mehr und das, was man gerne hat, wird dann auch häufiger getragen.
Grundsätzliches zur Capsule Wardrobe
Die Capsule Wardrobe kann nach eigenem Stil und Bedürfnissen zusammengestellt werden. Wer sich beispielsweise gerne casual kleidet, behält eine helle und eine dunkle Jeanshose. Bei farbigen Stoffen ist zu beachten, dass diese weniger gut untereinander zu kombinieren sind. Neben Jeanshosen gehören natürlich auch Röcke ins Inventar einer Capsule Wardrobe, ebenso finden Stoffhosen oder Hosen aus anderen Materialien Verwendung. Doch Vorsicht: Man sollte sich nicht verzetteln und zu viele Hose behalten, denn insgesamt ist der Platz der Capsule Wardrobe mit 37 Kleidungsstücken doch sehr begrenzt. Blusen, Blousons, Pullover oder Cardigans werden ebenfalls in schlichter Farbe gehalten, um sie besser kombinieren zu können. Das Auswählen der Schuhe ist wohl die größte Schwierigkeit bei der Capsule Wardrobe. Fünf Paar für alle Jahreszeiten sollten genügen, namentlich sind das Ballerinas oder Pumps, Sandalen, Sneaker, Boots und warme Winterschuhe. Alle ausgemisteten Kleidungsstücke werden zunächst verstaut und erst in der folgenden Jahreszeit zur Erstellung einer neuen Capsule Wardrobe hinzugezogen. Es lohnt sich also, sich von Altem zu trennen und etwas Neues, gut Kombinierbares anzuschaffen. Hierbei sollte auch auf Qualität, sowie eine fair produzierte Kleidungsstücke geachtet werden.
Die Vorteile des Modetrends
Der Nutzen einer Capsule Wardrobe liegt auf der Hand: Sie spart viel Zeit und Energie, weil das leidige überlegen, was denn gut zu tragen wäre, entfällt oder auf ein Minimum reduziert wird. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass ein eigener, kreativer Look mit Wiedererkennungswert geschaffen wird. Darüber hinaus wird natürlich der eigene Geldbeutel geschont und das minimalistische Verhalten kommt außerdem den weltweiten Ressourcen zugute, sodass mit der Capsule Wardrobe sogar der Umwelt etwas Gutes getan wird.
So wird eine Capsule Wardrobe erstellt
Wenn die Argumente Sie bisher überzeugen konnten, so brennt Ihnen sicherlich jetzt die Frage unter den Nägeln, wie Sie eine Capsule Wardrobe genau umsetzen können. Vier Schritte helfen dabei, in den Capsule Wardrobe-Modus zu wechseln:
- Ziele klar definieren
- Analysieren und Aussortieren
- Ein eigenes Konzept entwickeln
- Konsumverhalten überdenken
Zunächst geht es also darum, sich Ziele zu setzen. Überlegen Sie sich, wie viele Kleidungsstücke Ihre Capsule Wardrobe umfassen soll. Unterwäsche sollte nicht mitgezählt werden, weil dies die Auswahl zu stark einschränken würde.
Anschließend folgt der etwas schwierige Schritt, nämlich das Ausmisten. Dabei sollten Sie mit Ihrer Kleidung in Revision gehen - Sie werden meist überrascht sein, wie viele Kleidungsstücke Sie besitzen und dass Sie viele davon schon lange nicht mehr getragen haben. Nach und nach werden die Kleidungsstücke dann auf das gewünschte Limit reduziert, wobei besonders Farbe und Tragekomfort ausschlaggebend sein sollten. Aussortierte Kleidungsstücke werden in Kisten gepackt oder verkauft. Analysieren Sie beim Ausmisten genau, welchen Schnitt Sie gerne tragen oder welche Mode der Jahreszeit angemessen ist.
Wenn der Grundstock an Kleidungsstücken beisammen ist, muss ein Farbkonzept entwickelt werden. Sehr gut eignen sich gedeckte Farben sowie alle Arten von Grau- und Brauntönen - sie lassen sich perfekt kombinieren. Sie müssen sich aber nicht auf diese Kontraste beschränken. Ideal ist es, wenn Sie zunächst eine Basisfarbe wählen, anschließend zwei neutrale Farben und abschließend eine Akzentfarbe. Die Basisfarbe kann zum Beispiel jeansblau sein, als Neutralfarben eignen sich dazu sehr gut grau oder braun und als Akzentfarbe wählen Sie rot, etwa für Halstücher oder Handschuhe.
Zuletzt sollte das eigene Konsumverhalten hinterfragt werden, denn Sie sollten fortan der Versuchung widerstehen, bei Schnäppchenangeboten zuzugreifen. Denken Sie daran, dass die Capsule Wardrobe ein minimalistisches Prinzip ist.
Ausprobieren lohnt sich
Ob die Capsule Wardrobe für Sie geeignet ist, können Sie tatsächlich nur durch Ausprobieren herausfinden. Dabei gibt es nichts zu verlieren: Im schlechtesten Fall ist der Kleiderschrank neu aufgeräumt und im besten Fall haben Sie eine neue Art, sich zu kleiden, entdeckt. 17.01.2020
Weitere Artikel:
Alle "Tipps-und-Tricks"-Artikel wurden dem Unternehmen von einen Sponsoringpartner zur Verfügung gestellt. Die Inhalte sind redaktionell nicht aufgearbeitet worden.