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Wohl jeder weiß, dass ein Wagen mit der Zeit unvermeidbar seinen von vielen als angenehm empfundenen „Neu-Geruch“ verliert – übrigens ein absichtlich von den Herstellern erzeugter Nasengenuss. Wenn es allerdings urplötzlich oder allmählich im Auto nicht einmal mehr neutral riecht, sondern sich irgendein Mief ausbreitet, dann ist es schnell aus mit der Fahrfreude.
Die schlechte Nachricht: Es gibt eine Menge Ursachen, weshalb eine Fahrt uns buchstäblich stinken kann. Die gute Nachricht dagegen: Sehr vieles davon lässt sich ohne Gang zum Profi beheben – selbst, wenn es mitunter etwas unappetitlich werden kann.
Diese Form von dicker Luft tritt besonders häufig an den ersten kalten Tagen in der zweiten Jahreshälfte auf. Nämlich dann, wenn die Innenraumheizung des Fahrzeugs nach womöglich monatelanger Pause wieder in Betrieb genommen wird.
Um die Geruchsquelle zu erklären, ist es nötig, ein bisschen technisch zu werden: Automotoren werden heute durch die Bank weg mit einem Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel gekühlt. Diese Mixtur zirkuliert
Letzterer ist das Herzstück der Innenraumheizung. Deshalb funktioniert sie auch erst, wenn das Auto mindestens einige Minuten lang warmgefahren wurde, weil erst dann warmes Wasser hindurchzirkuliert. Der Geruch lässt sich schwierig beschreiben, ist aber sehr distinktiv. Es ist ein Mix aus süßlich-chemischen, leicht stechenden Aromen, der manchmal auch ein wenig ins „Fischige“ driftet.
In solchen Fällen hilft es a) den Teppich im Fußraum auf Feuchtigkeit abzutasten und b) den Kühlmittelstand im Behälter genau zu beobachten. Der Schaden selbst muss vom Fachmann behoben werden. Gegen den Geruch helfen jedoch Hausmittel – besonders, weil der Bodenteppich nicht ohne Weiteres aus dem Fahrzeug entfernt werden kann:
Den moderig-erdigen Geruch von Schimmel dürften wohl die meisten Leser kennen. Mitunter findet sich die Quelle des Gestanks jedoch nicht im Fahrzeug, sondern außerhalb davon – in der Garage.
Erkennen lässt sich der Unterschied recht schnell: Ist die Garage die Schimmelquelle, dann ist der Geruch dort beim Einsteigen besonders intensiv, aber deutlich schwächer, wenn man beispielsweise nach Feierabend einsteigt – also der Wagen längere Zeit woanders parkte.
Sofern der Wagen innendrin trocken ist, sind die Chancen, dass die Schimmelsporen sich dort einnisten, eher gering. Dafür jedoch ist es nötig, in der Garage selbst Hand anzulegen. Das bedeutet zunächst, den Schimmel mit passenden Reinigungsmitteln zu entfernen und anschließend seinen Nährboden zu nehmen, indem unter anderem die Garagenluft dauerhaft trocken gehalten wird.
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Die Gründe mögen gleich sein: Zu geringer Luftaustausch in Verbindung mit zu hoher Luftfeuchtigkeit und der Möglichkeit, sich auf Oberflächen niederzuschlagen. Die große Schwierigkeit liegt jedoch darin, dass in Fahrzeuginnenräumen heutzutage fast alles mit Stoffen ausgekleidet ist. Durch ihre schwammartige Struktur sind sie perfekte Nährböden. Erstens ist die Geruchsbeseitigung dadurch aufwendig, zweitens ist es gut möglich, mehrmals loslegen zu müssen:
Übrigens empfiehlt es sich danach, in einer SB-Waschanlage von einem Helfer die Wasserlanze auf die Dichtungen von Türen und Fenstern richten zu lassen und dabei von innen unter Zuhilfenahme einer Taschenlampe zu schauen, ob irgendwo Wasser eindringt.
Tipp: Wenn eine Innenreinigung gar nichts bringt und der Geruch sich zudem bei eingeschalteter Lüftung verstärkt, dann könnte der Innenraumluftfilter der Übeltäter sein.
Ein schneller Snack aus der Mittagspause, ein beim Bremsen verschütteter Schluck Getränk oder vielleicht etwas, das bei den Wocheneinkäufen dabei war. Gründe, warum Lebensmittelreste im Auto für Muff sorgen können, gibt es zuhauf. Da die Geruchsquelle meist nur punktuell vorhanden ist, können sich Autofahrer jedoch nur behelfen, indem sie im Stil einer „Spürnase“ durch das Auto krabbeln und „erschnüffeln“, wo es am stärksten riecht.
Grundsätzlich entsteht der Gestank stets durch Verfaulungsprozesse – und erinnert daher oft an den schwefligen Geruch fauler Eier. Sofern ein reines Absaugen der Stelle nicht genügt (typisch bei Flüssigkeiten), ist deshalb ein stark desinfizierender Reiniger nötig, der die stinkenden Kohlenwasserstoffverbindungen zerstört.
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Dieser Gestank kann selbst Autobesitzer betreffen, die keine Haustiere besitzen oder sie zumindest nicht im Wagen transportieren. Denn wer zu Fuß im Freien unterwegs ist, kann jederzeit unbemerkt in die Hinterlassenschaften von Tieren treten – definitiv nicht nur von Hunden.
Erkennen lässt sich ein solcher Fall daran, dass der Gestank erst graduell nach dem Einsteigen aufkommt und bei erneutem Einsteigen nach einiger Zeit nur noch schwach vorhanden ist. Das liegt daran, weil der meiste Tierkot typischerweise an der Schuhsohle haftet.
Die schlechte Nachricht: Insbesondere bei Stoff-Fußmatten und den Pedalen muss man davon ausgehen, dass zumindest Reste daran haften.
Wer kleinere Kinder oder Haustiere hat, der weiß wahrscheinlich, dass man es nicht immer automatisch mitbekommt, wenn diese sich erbrechen müssen. Dementsprechend können insbesondere kleinere Mengen im Auto unbemerkt bleiben, bis sie spätestens durch Zersetzung einen säuerlich-scharfen, mitunter sehr stechenden Geruch entwickeln.
Grundsätzlich helfen hier nur hochwertige Polsterreiniger, gefolgt von Desinfektionsmitteln. Denn Erbrochenes enthält über die Magensäure stets einen gewissen Flüssigkeitsanteil, der in die Poren eindringt. Oberflächliches Entfernen genügt also nicht.
Wer das Erbrechen rechtzeitig bemerkt, kann alternativ durch Abdecken mit Natronpulver Schlimmeres verhindern.
Ein süßlich, fauliger, manchmal etwas säuerlicher und immer stärker stechender Geruch hat schon viele Autofahrer fast zur Verzweiflung gebracht. Denn der Gestank kann überwältigend sein – bis zu einem Punkt, an dem einem übel wird. Manchen Leser mag es vielleicht verwundern, aber die Quelle dafür sind meistens unentdeckte tote Tiere. Dafür gibt es zwei primäre Ursachen:
Leider lässt sich nicht alles davon in Eigenregie lösen. Folgendes lässt sich tun: Mithilfe einer starken Taschenlampe den Bereich von Stoßstange, Kühlergrill und den Motorraum absuchen, ob es dort irgendwelche Spuren gibt (bspw. Federn, Fell, Nussschalen). Findet sich dort ein Kleintierkadaver, dann kann er mit Gummihandschuhen entnommen, in einen Zip-Beutel verpackt und über die Restmülltonne entsorgt werden.
Ein Fall für den Profi sind hingegen anderweitig im Auto verendete Tiere, etwa in der Lüftung. Da hier vieles zerlegt werden muss, ist eine Fahrt zur Werkstatt unumgänglich – dort hat man zudem passende Mittel, um die Leitungen zu desinfizieren.
Wenn die Klimaanlage läuft, dann ist Kondenswasser systembedingt nicht weit entfernt – und somit wiederum ein idealer Nährboden für Pilzsporen, Bakterien, Keime und andere Quellen modriger Gerüche. Grundsätzlich lassen sich sämtliche Risiken deutlich reduzieren, indem die Klimaanlage möglichst häufig laufen darf (besonders außerhalb der heißen Jahreszeit), aber gleichzeitig etwa fünf Minuten vor Ende der Fahrt abgeschaltet wird.
Denn: Wenn der Wagen erst einmal müffelt, sobald die Klimaanlage eingeschaltet wird, sind DIY-Lösungen kaum noch praktikabel. Dazu ist das Kühlsystem zu komplex und vor allem zu stark verbaut. Abermals muss die Fachwerkstatt helfen. Hier gibt es spezielle Geräte, die das gesamte Innere gründlich ohne Chemie desinfizieren. Ebenfalls wird hierzu ein Tausch des schon angesprochenen Innenraumluftfilters gehören.
Dieser Punkt ist nicht nur aufgrund des Gestanks sehr wichtig: Der einzige Zeitraum, in dem es in einem Auto nach Benzin oder Diesel riechen darf, ist beim Transport eines entsprechenden Reservekanisters und bis höchstens einige Minuten nach Verlassen der Tankstelle.
Sobald der Wagen danach immer noch danach stinkt, ist grundsätzlich von einem Leck oder einem anderen Schaden auszugehen. Allein schon aus Brandschutzgründen sollten Fahrer unverzüglich und ohne Umwege. die nächste Werkstatt ansteuern.
Kraftstoff ist aus dem Reservekanister ausgelaufen? Dann hilft es bei Benzin und Diesel gleichermaßen, den Fleck großzügig mit Essig (am besten Essigessenz) einzusprühen und anschließend mit Natron oder Backpulver zu bedecken. Bei kleineren Benzintropfen (viel flüchtiger als Diesel) kann sogar gründliches Auslüften schon genügen.
28.11.2024
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