Münzen sammeln – ein ganz besonderes Hobby
Die meisten Hobbysammler haben ein gewisses Faible für das Sortieren, Ordnen und Bestimmen von Gegenständen – unabhängig davon, ob sie Briefmarken, Instrumente, Porzellanpuppen oder eben Münzen hobbymäßig sammeln. Die aktuellen Euromünzen können ein Einstieg sein in dieses faszinierende und besondere Sammelhobby. Mit ihnen kann man leicht herausfinden, ob einem das Kategorisieren und Sortieren nach bestimmten Prinzipien (Prägungsstätte, Land, Prägejahr) Spaß macht. Historische Münzen bieten noch den Vorteil, dass ihr Wert im Normalfall relativ konstant bleibt oder sogar steigt. Doch der Preis einer Münze wird von vielen Faktoren bestimmt, zum Beispiel vom Zustand oder von Material – und im Einzelfall, ob es sich um das Lieblingsmotiv des Sammlers handelt.
© fakezzz/shutterstock
Warum sind Münzen wertvoll?
Seit Jahrtausenden handeln die Menschen mit Waren oder Dienstleistungen. Um diesen Handel zu erleichtern, haben nahezu alle höheren Kulturen Münzen eingeführt und ihnen einen gewissen Wert gegeben, weshalb es sie aus annähernd allen Epochen gibt. Früher war der Materialwert häufig noch identisch mit dem Tauschwert, etwa bei Goldmünzen. Heutzutage sind Währungsmittel durch ihre staatliche Zertifizierung wertvoll. Gesammelt werden generell beide Arten, sowohl historisches wie auch sich aktuell im Umlauf befindliches Geld.
Als historische Münzen bezeichnet man Geldstücke, die nicht mehr neu geprägt werden. Grundsätzlich gilt, dass je älter ein Exemplar ist und je niedriger die ursprünglich in Umlauf gebrachte Stückzahl, desto höher der Wert. Für Sammler spielt außerdem der Zustand des Edelmetalls eine wichtige Rolle.
Für Einsteiger sind neuere Währungen zu empfehlen. Bei den Euromünzen beispielsweise sind die anfänglichen Investitionen vergleichsweise gering, da der Nennwert (bzw. der Nominalwert) gleich hoch ist wie der „Einkaufswert“.
Nach welchem Prinzip wird gesammelt?
Beim Sammeln von Münzen ist davon abzuraten, ohne ein bestimmtes System vorzugehen, da man so leichter den Überblick verlieren kann. Die meisten Menschen entscheiden sich für dieses Hobby, weil sie die Geldstücke faszinieren und weil sie Freude am Bestimmen und am Sortieren haben. Daher gehen die meisten Münzsammler so vor, dass sie sich auf die Münzen spezialisieren, die einem übergeordneten Thema zugehören. Mögliche Kategorien hierbei sind:
• Eine historische Epoche (z.B. Münzen aus dem Deutschen Kaiserreich oder aus der Römerzeit)
• Ähnliche Motive (z.B. Dichterportraits oder Münzen zu den Olympischen Spielen)
• Gedenk- bzw. Jubiläumsmünzen (z.B. 25 Jahre Fall der innerdeutschen Mauer)
• Fehlprägungen
Wie wird der Wert einer Münze festgelegt?
Wie bei anderen Handelsgütern bestimmen das Angebot und die Nachfrage den Münzwert. Generell beeinflussen folgende Kriterien den Ein- und Wiederverkaufswert von (historischen) Geldstücken:
• Materialwert: Eine Münze aus echtem Gold hat immer mindestens den Wert des Edelmetalls – abhängig von seiner Reinheit und seinem Gewicht. Bei anderen Materialien ergibt sich der Wert eher aus anderen Faktoren.
• Seltenheit: Sie wird bestimmt durch die ursprüngliche Anzahl der Prägungen und durch die heute erhaltenen Exemplare.
• Zustand: Geldstücke mit wenig Makeln sind wertvoller. Dies gilt besonders bei historischen Exemplaren, die nicht mehr geprägt neu werden. Negativ auf den Sammlerwert wirken sich Kratzer und Verschmutzungen aus. Sammler sollten deshalb über eine gummierte Zange, eine Schatulle oder ein Sammelalbum verfügen. Die Münzen sollten nur mit milder Seife oder mit speziellen Reinigungs- und Pflegemitteln gesäubert werden und mit einem Mikrofasertuch getrocknet und einzeln, kühl sowie trocken gelagert werden.
• Besonderheiten: Fehlprägungen können manchmal besonders wertvoll sein.
Lässt sich mit diesem Hobby Geld verdienen?
Für die meisten Numismatiker (Numismatik = Münzkunde) geht es wohl eher um die Leidenschaft und den Spaß, die eigene Sammlung möglichst zu vervollständigen, als um schnell an viel Geld zu kommen. Zwar können mit einer sinnvollen Anlage Gewinne erzielt werden. Allerdings sollte man dafür tiefer gehende Kenntnisse des Münzmarktes und viel Geduld mitbringen. Für Einsteiger sollte das Interesse beim Sammeln an sich liegen.
Der Wert von Münzen schwankt je nach Nachfrage. Um Teile der eigenen Sammlung gewinnbringend zu verkaufen, sollte man den Markt über eine längere Zeit intensiv beobachten. Man sollte sich beim Thema Münzen sammeln als Wertanlage den Unterschied zwischen Anlagemünzen und Sammlermünzen bewusst machen. Sammlermünzen erhalten ihren Wert überwiegend aufgrund ihrer Seltenheit, des Zustands und nur zum Teil wegen ihres Materialwerts. Bei Anlagemünzen ist der Wert des verwendeten Materials ausschlaggebend. Sie werden heute noch geprägt und sind überwiegend aus Gold gefertigt, seltener aus Palladium oder Silber. Beim Kauf sollte man auf einen zertifizierten Händler setzen. Ab einem gewissen Wert ist die Verwahrung der Münzen in einem Safe oder Bankschließfach zu empfehlen. 04.05.2018
Weitere Artikel: