Krawatten binden, Krawatten tragen – Tipps & Tricks
An Krawatten scheiden sich die Geister. Die einen sehen in ihnen eine lästige Pflicht und sind froh, sobald sie den Schlips wieder abnehmen können, die anderen genießen die Gelegenheit, den eigenen Geschmack zur Schau stellen zu können. Es ist nicht wichtig, zu welcher Gruppe man sich selbst zählt. Mit unseren Tipps passieren garantiert keine Fehler in der Krawattenauswahl mehr – und vielleicht kann auch mancher selbsternannte Krawatten-Guru noch etwas lernen. Generell gilt natürlich der Grundsatz: Ohne ordentliche Hemden braucht man auch keine Krawatte.
Woher kommt die Krawatte?
Eine beliebte Legende über die Herkunft der Krawatte ist diese:
Bei einer Truppenparade im Jahr 1663 für den französischen König Ludwig XIV marschierte ein kroatisches Reiterregiment mit. Dessen Soldaten trugen ein Stück Stoff in Form einer Rosette am Hals und die Enden hingen über der Brust. Der König fand diesen Teil der kroatischen Uniform so schön, dass er die „Cravate“ in den eigenen Kleidungsstil übernahm und innerhalb des Adels verbreitete. Angeblich beschäftigte Ludwig XIV sogar einen Angestellten, der sich ausschließlich der Pflege seiner königlichen Krawatten widmete.
Die Wahrheit ist leider weniger spektakulär. Tatsächlich trugen Männer der oberen Schichten bereits davor aus modischen Gründen Halsbinden, die vorne geknotet wurden und vor der Brust herabhingen. Die ersten belegten Aufzeichnungen finden sich bereits auf der Trajanssäule in Rom und stammen aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Im 19. Jahrhundert gewann die Bindetechnik zunehmend an Bedeutung. Bereits 1827 wurden Bücher veröffentlicht, die 32 verschiedene Krawattenknoten belegen. Doch erst nach 1860 setzte sich die bis heute beliebte Variante des „Langbinders“ durch. Bis dahin waren kürzere und breitere Modelle angesagt.
Die Krawatte heute
Heute ist der schicke Halsschmuck fester Bestandteil jedes Business-Anzugs und die meisten Männer besitzen mehr als nur eine einzige Krawatte. Verschiedene Breiten, Muster und Farbkompositionen geben den Herren der Schöpfung die Möglichkeit, auch im seriösen Anzug ein modisches Statement zu setzen. Zwar ist sie in vielen Betrieben keine Vorschrift mehr, dennoch setzen viele Menschen bei wichtigen Terminen auf einen seriösen Auftritt inklusive Krawatte. Deshalb gibt es heutzutage strenge Regeln, was das Tragen anbelangt. Wir haben die wichtigsten zusammengefasst:
- Länge: Das Wichtigste zuerst. Früher sollten Krawatten besonders lang sein und über den Gürtel hinaus gen Boden reichen. Noch vor zehn Jahren galt es als schick, wenn die Krawattenspitze bis zur Gürtelschnalle hing. Heute gilt Kürze als modisch und das Accessoire sollte etwa eine Handbreit oberhalb des Hosenbunds enden.
- Breite: Aktuell sind schmale Krawatten beliebt. Wichtiger als zeitgemäße Modetrends ist jedoch, dass die Krawatte zu ihrem Träger passt. Wer eher breit gebaut ist, sollte auch eine breitere Krawatte tragen, da sie ansonsten nicht zur Geltung kommt.
- Muster: Bei schlichten Anzügen und vielseitig tragbaren Hemden sind schöne Muster auf der Krawatte die Chance, Abwechslung ins Outfit zu bringen. Deshalb sind gemusterte Krawatten sowohl bei Freizeit- als auch Berufsträgern beliebt. Klassiker sind verschieden dicke Streifen- oder Paisley-Muster. Modelle mit kleinen Fußbällen oder anderen Motiven darauf sind eher als Scherzartikel und weniger als Berufskleidung zu sehen. Dennoch können sich gewagte Muster besonders auf Motto-Parties oder als bewusstes Fashion-Statement anbieten.
- Material: Die beliebtesten Materialien haben sich seit vielen Jahren nicht geändert. Besonders hochwertige Modelle sind aus reiner Seide. Auch Mischgewebe, das Seide mit Leinen oder Baumwolle ergänzt, sind gern gesehen. Wolle und Kaschmir finden ebenfalls Verwendung, Krawatten daraus sind aber eher Liebhaberstücke oder Nischenprodukte.

Krawatten richtig binden
Es gibt unzählige verschiedene Varianten, eine Krawatte zu binden. Die klassischen lassen sich in symmetrisch und asymmetrisch, sowie Naht-innenliegend und Naht-außenliegend einteilen:
| symmetrisch | asymmetrisch |
Naht außen | z.B. Pratt-Knoten | z.B. Kelvin-Knoten |
Naht innen | z.B. Halber Windsorknoten | z.B. Four-in-Hand-Knoten |
Neben den Klassikern gibt es sehr viele weitere Versionen, wie den Onassis-Knoten oder den Merowinger. Einige davon eignen sich ausschließlich für besonders schmale oder extralange Krawatten. Auch invertierte Knoten sind möglich, bei denen die Führung dann nach außen zeigt und für das Gegenüber sichtbar ist (wie beim Atlantik-Knoten). Für die richtige Bindung der Krawatte sind daher mehr Faktoren entscheidend als der Geschmack des Trägers:
- Wie schmal oder breit ist die Krawatte?
- Wie dick sind Stoff und Futter?
- Wie groß ist der Abstand der Kragenecken des Hemds?
Denn für manche Hemden sind bestimmte Knoten schlichtweg zu breit, weshalb sie gar nicht tragbar sind. Außerdem sollte man sich als Mann informieren, zu welchem Anlass man die Krawatte benötigt und was die Bedeutung des gewählten Knotens ist: Während der doppelte Windsor für Seriosität steht, drückt der Four-in-Hand (er gilt als einfachster Knoten) eine eher lässige Attitüde aus.
Abschließend lässt sich festhalten: Krawatten zu tragen, will – ebenso wie das Krawattenbinden – gelernt sein. Aber wer diese Tipps und Hinweise beachtet, wird nichts falsch machen und mit einem professionellen Auftritt punkten. 18.02.2020
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