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45. Filmfestival Max Ophüls Preis
22. bis 28. Januar 2024
CineStar Saarbrücken
Das 45. Filmfestival Max Ophüls Preis findet vom 22. bis 28. Januar 2024 statt und präsentiert 131 Filme in Saarbrücken sowie an ausgewählten Spielorten im Saarland.
Ein Teil des Filmprogramms wird wie im Vorjahr als Streaming-Angebot über www.ffmop.de verfügbar sein.
In den vier Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm konkurrieren 58 Filme um Preisgelder im Wert von 118.500 Euro.
Übersicht Spielfilme
Übersicht Dokumentarfilme
Übersicht Mittellange Filme
Marie Nasemann
War das eine tolle Woche beim Filmfestival Max Ophüls in Saarbrücken.
Schöne Gespräche, jede Menge Emotionen, neue Kontakte und besondere Menschen. Wir blicken zurück.
Mit dabei auch Schauspielerin Marie Nasemann, die ihre erste Hauptrolle in dem Spielfilm „Manchmal denke ich an dich“ spielt. Die meisten kennen sie als Podcasterin, Influencerin und Aktivistin. RADIO SALÜ Reporter Thorsten Becker hat sie getroffen...
Filmfestival Max Ophüls Preis 2024: Preisträger:innen
Am heutigen Abend wurden die Gewinner:innen der 45. Festivalausgabe in einer feierlichen Preisverleihung bekanntgegeben. Im E-Werk Saarbrücken begrüßten Festivalleiterin Svenja Böttger und die Gesamtleitung Programm Theresa Winkler die Gäste im Saal und auf der Bühne, darunter die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot, den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken Uwe Conradt sowie die Saarbrücker Kultur- und Bildungsdezernentin und Co-Geschäftsführerin des Filmfestivals Dr. Sabine Dengel. Insgesamt wurden am Abend in den vier Wettbewerbskategorien 18 Preise – davon 14 Jury- und vier Publikumspreise – mit einer Gesamtdotierung von 118.500 EUR vergeben.
Durch den Abend führten Simin Sadeghi und Tobias Krell, die von zwei Gebärdendolmetscher:innen unterstützt wurden. Nach dem letzten Festivaltag am morgigen Sonntag ist das Streaming-Angebot des Filmfestivals noch bis zum 5. Februar um 23:59 Uhr verfügbar.
„Wir blicken auf eine Woche voller Emotionen, inspirierender Diskussionen und spannender wie berührender Geschichten im Kino zurück“, so Festivalleiterin Svenja Böttger. „Wir danken von ganzem Herzen den Filmteams für ihr Vertrauen und dafür, ihre Werke, die so viel Begeisterung hervorgerufen haben, hier zeigen zu dürfen. Und natürlich auch dem Publikum für ihre Treue und anhaltende Neugierde. Ganz besonders danken möchten wir den Saarbrücker Gastgeber:innen, die viele unserer Filmschaffenden mit offenen Armen und Herzen empfangen und maßgeblich zum Gelingen unseres Festivals beigetragen haben.“
„Das Vertrauen der Filmschaffenden erfüllt uns mit großer Freude,“ ergänzt Programmleiterin Theresa Winkler. „Mit ihren Werken, Gesprächen und Diskussionen haben sie unser Filmfestival zum Leben erweckt und viele Kinosäle und Veranstaltungen mit interessierten Zuschauer:innen gefüllt. Wir durften eintauchen in Filmwelten und das Kino und den Filmnachwuchs gebührend feiern. Wir sind sehr gespannt den Weg der Talente in die Branche zu verfolgen und zu begleiten. Ich freue mich auf den letzten Publikumstag morgen Sonntag und auf viele Besucher:innen in unseren Festivalkinos.“
Die Preisträger:innen im Überblick:
MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SPIELFILM
In Würdigung der Verdienste des aus Saarbrücken stammenden Regisseurs Max Ophüls vergibt das Filmfestival zusammen mit der Landeshauptstadt Saarbrücken jährlich den Max Ophüls Preis für den besten Spielfilm. Ziel ist die Auszeichnung und Förderung von Nachwuchs-Regisseur:innen im deutschsprachigen Raum. Der Max Ophüls Preis 2024, für den Spielfilme mit einer Länge ab ca. 65 Minuten nominiert werden können, ist dotiert mit 36.000 Euro und wird von einer fünfköpfigen Jury ermittelt. Die Preissumme wird zu drei gleichen Teilen an den/die Regisseur:in, den/die Produzent:in und an den Verleih ausgezahlt, der einen Kinostart des Films innerhalb von zwölf Monaten (bis Januar 2025) nach dem Festival in Deutschland realisiert.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SPIELFILM geht an den Film ELECTRIC FIELDS von Lisa Gertsch.
Begründung:
Mit traumwandlerisch sicherer Ästhetik und inszenatorischer Präzision schafft dieser Film eine zeitlose Welt: Ein magisches Universum voller Einzelgänger, Suchender und Liebender, in denen wir uns wiedererkennen und auf die er voller Zärtlichkeit und Humor blickt. Federleicht beobachtet er zwischenmenschliche Beziehungen mit Empathie und Sinn für Missverständnisse, Missgeschicke und die kleinen Gemeinheiten des Lebens. In einer tragisch-komischen, sehnsuchtsvollen Atmosphäre erzählt er überraschend und zauberhaft verspielt von Liebe und Vergänglichkeit, von Sehnsucht und Einsamkeit, vom Entstehen und Vergehen von Verbindungen, von Transzendenz, Natur und Tod. Dabei wird er zu einer Symphonie des Lebens selbst. Dieser Film findet die Komplexität im Einfachen, die Phantasie in der Wirklichkeit, die Kraft im Verlust und das Licht in der Dunkelheit.
Jury Wettbewerb Spielfilm: Félix Koch, Sarika Hemi Lakhani, Lukas Nathrath, Sabine Panossian, Alicia von Rittberg
MAX OPHÜLS PREIS: BESTE REGIE (Filmpreis der Saarländischen Ministerpräsidentin)
Der Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger geht an eine herausragende Regieleistung des Wettbewerbs Spielfilm und ist mit 5.500 Euro dotiert. Der Preis wird durch eine Verleihförderung in Höhe von 5.500 Euro ergänzt. Dieser Preis kann auf Empfehlung des/der ausgezeichneten Regisseur:in der Verleihfirma des Films auf Antrag zugesprochen werden, die die Distribution des Films in Deutschland innerhalb eines Jahres (bis Januar 2025) übernimmt.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTE REGIE (Filmpreis der saarländischen Ministerpräsidentin) geht an Sara Summa für ARTHUR&DIANA.
Begründung:
Mit einem feinen Blick auf die kleinste Einheit der Gesellschaft – die Familie – erzählt dieser Film von Bindungen und Beziehungen, von Nähe und Abschied, von Zusammenkommen und Loslassen. Eine Reise vom Suchen und Finden und dem Vertrauen in das, was schon da ist. Ein flirrender Sommerfilm, der Lebensfreude, Sehnsucht und Nostalgie atmet.
Dabei inszeniert die Regie mit der notwendigen Distanz und Selbstreflektion nicht nur ihre eigene Familie, sondern auch sich selbst ehrlich und emotional. Das Ergebnis sind mit Ironie und Humor gezeichnete Charaktere, die uns tief berühren. Wir dürfen Figuren dabei zusehen, wie sie sich aneinander abarbeiten, ohne sich zu verlieren. Dabei traut sich der Film Normalität und Harmonie zu erzählen, ohne Konflikte zu scheuen und die großen Fragen des Lebens zu verhandeln, mit einer atmosphärischen Visualität und einer klaren Handschrift, die subtil, stilsicher und bezaubernd authentisch ist und von einer großen Liebe zum Kino zeugt.
Jury Wettbewerb Spielfilm: Félix Koch, Sarika Hemi Lakhani, Lukas Nathrath, Sabine Panossian, Alicia von Rittberg
MAX OPHÜLS PREIS: BESTES DREHBUCH (FRITZ-RAFF-DREHBUCHPREIS)
Zur Förderung der Arbeit von Drehbuchautor:innen im Nachwuchsbereich vergeben der Saarländische Rundfunk und das ZDF im Rahmen des Festivals einen mit 13.000 Euro dotierten Drehbuchpreis. Der Preis wird einem/einer Autor:in eines bereits verfilmten Buches aus dem Wettbewerb Spielfilm zugesprochen.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTES DREHBUCH (FRITZ-RAFF-DREHBUCHPREIS) geht an Lisa Gertsch für ELECTRIC FIELDS.
Begründung:
Elektrische Felder halten hier alles zusammen: Nahbare Figuren, die Unerwartetes tun. Magie, die die Realität bricht. Tragik, die mit Komik tanzt. Das Buch und der Film lösen sich vom vermeintlichen Regelwerk der Welt, ohne uns jemals zu verlieren. Und es ist in seiner Schlichtheit reich.
Jurymitglieder: Viktoria So Hee Alz, Daniel Blum, Oliver Hottong
MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SCHAUSPIELNACHWUCHS
Für herausragende Nachwuchsleistungen im Bereich Schauspiel spricht eine dreiköpfige Expert:innenjury bis zu sechs Nominierungen aus den Wettbewerben Spielfilm und mittellanger Film aus und kürt aus dieser Reihe zwei Preisträger:innen. Die Nominierungen werden im Vorfeld des Festivals veröffentlicht, die Preisträger:innen erst auf der Preisverleihung. Das Preisgeld beträgt jeweils 3.000 Euro und wird gestiftet von der saarländischen Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot sowie den Festivalpat:innen.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SCHAUSPIELNACHWUCHS geht an Willi Geitmann in JENSEITS DER BLAUEN GRENZE (von Sarah Neumann).
Begründung:
Durch das intensive Schauspiel leidet man mit der Figur mit, deren beengtes Leben keinen Raum für eigene Ideen und Selbstverwirklichung lässt. Die innere Zerrissenheit zwischen tiefer Verbundenheit zu seinen engen Freund:innen, der Wut und der wachsenden Verzweiflung über das scheinbar unentrinnbare Schicksal, wird durch sein großartiges Spiel fast körperlich spürbar.
Der Schauspieler schafft es mit seiner facettenreichen Darstellung, die Zuschauenden in seinem emotionalen Ausnahmezustand so zu berühren und mitzunehmen, dass man ihm gebannt von Anfang an bis zum traurigen Schluss folgt
Der zweite MAX OPHÜLS PREIS: BESTER SCHAUSPIELNACHWUCHS geht an
Joshua Bader in SÖDER (von Raoul Bruck).
Begründung:
Augen auf bei der Berufswahl – in einigen Berufszweigen muss man wirklich gut improvisieren können, damit man seinen Aufgaben gerecht wird. Es ist gleichermaßen verstörend wie auch urkomisch, dem Schauspieler zuzuschauen, wie er als Internet-Nerd von einer Karriere als professioneller Auftragskiller träumt – obwohl er in Wirklichkeit bei seiner Oma wohnt und vermeintlich niemandem etwas zu Leide tun kann.
Der Schauspieler hat diese beiden konträren Facetten beeindruckend nuanciert und lustvoll herausgearbeitet, so dass wir ihm gebannt dabei zuschauen, wie sein erster Auftrag eine völlig absurde Wendung nimmt.
Schauspiel-Jury: Bradley Iyamu, Susanne Ritter, Kirstin Wille
MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS SPIELFILM
Der Publikumspreis des Wettbewerbs Spielfilm geht an das Filmteam, dessen Film die höchste Zuschauer:innenwertung erhält. Der Publikumspreis ist dotiert mit 5.000 Euro. Die Ausstattung des Publikumspreises ist Teil der Förderung durch die Saarland Sporttoto GmbH.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS SPIELFILM geht an den Film JENSEITS DER BLAUEN GRENZE von Sarah Neumann.
MAX OPHÜLS PREIS: PREIS FÜR DEN GESELLSCHAFTLICH RELEVANTEN FILM
Die Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandfunk Kultur stiften diesen mit 5.000 Euro dotierten Preis seit 2014. Er wird von der Jury an einen Spielfilm aus dem Wettbewerb vergeben, der durch einen unkonventionellen Zugang zu einem gesellschaftsrelevanten Thema auf sich aufmerksam macht. In der Vergabe des Preises ist die Jury frei. Sie kann den Preis dem/der Autor:in, dem/der Produzent:in oder dem/der Regisseur:in des ausgezeichneten Films zusprechen.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS FÜR DEN GESELLSCHAFTLICH RELEVANTEN FILM geht an Hannes Schilling für GOOD NEWS.
Begründung:
Ein Feigling, ein Parasit, ein Hochstapler, ein Monster.
Schonungslos traut sich dieser Film, einen abgründigen, haltungslosen Menschen als Hauptfigur zu erzählen: Ein Mann, der Vertrauen und Gewaltlosigkeit predigt, aber für seine Karriere rücksichtslos Tod und Zerstörung in Kauf nimmt. Aus Scham und aus Angst, nicht zu reüssieren, nicht zu genügen und nicht Manns genug zu sein, hinterlässt er eine Spur der Verwüstung. Die Hölle, die sind hier nicht die anderen – die Hölle, die ist er selbst. Die Figuren werden vielschichtig und nuanciert gezeichnet, ohne sie zu bloßen Tätern oder Opfern zu degradieren. Dieser beklemmende Film trägt seine gesellschaftlich brennenden Themen nicht didaktisch vor sich her, sondern macht diese sinnlich erfahrbar. Hochspannend erzählt diese universelle Parabel von Ausbeutung und Wertelosigkeit, von Manipulation und Macht: zwischen Kontinenten, zwischen arm und reich, zwischen Menschen, zwischen Männern. Dabei lenkt sie den Blick auf unsere eigenen Abgründe und hält uns eiskalt den Spiegel vor.
Jury Wettbewerb Spielfilm: Félix Koch, Sarika Hemi Lakhani, Lukas Nathrath, Sabine Panossian, Alicia von Rittberg
MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER JUGENDJURY
Eine gemeinsam mit der Volkshochschule des Regionalverbandes einberufene deutsch-französische Jugendjury ermittelt aus den Filmen des Wettbewerbs Spielfilm den Preis der Jugendjury. Das Preisgeld beträgt 2.500 Euro und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentrale für politische Bildung Saarland getragen.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER JUGENDJURY geht an GOTTESKINDER von Frauke Lodders.
Begründung:
Bin ich genug? Genug für wen? Wer bestimmt was genug ist? Unsere Gesellschaft? Meine Familie? Meine Freunde?
Die Frage, an welchem Punkt die eigene Identitätsfindung mit der Erziehung, Traditionen, und Werten kollidiert, wird in dem Film, welchen wir, die Jugendjury, ausgewählt haben, ausgiebig behandelt.
Eine herausragende Schauspielleistung, eindrucksvolle Farben und eine emotionelle Achterbahnfahrt fesselten die gesamte Dauer des Films den vollen Kinosaal.
Das Thema des besagten Films ist nicht nur wichtig, sondern auch in gleichem Maße sensibel.
Der Film GOTTESKINDER ist für uns ein Film, welcher aufgrund seiner vielseitigen Thematiken und der Darstellung eben dieser viel mehr Reichweite verdient hätte.
Herzlichen Glückwunsch!
Jugendjury: Max Maria Ernst, Thomas Koch, Lukas Palm, Mia Marleen Sunkel, Liv-Grete Vally
MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY
Ausgezeichnet wird ein Film aus dem Wettbewerb Spielfilm, dem es mit ausgesprochen künstlerischer Begabung gelingt, die Zuschauer:innen für spirituelle, menschliche oder soziale Fragen und Werte zu sensibilisieren. Der Preis von INTERFILM und SIGNIS ist mit 2.500 Euro dotiert und wird von der Katholischen Erwachsenenbildung Saarland-Landesarbeitsgemeinschaft e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung im Saarland e.V., vertreten durch die Evangelische Akademie im Saarland, gemeinsam gestiftet.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER ÖKUMENISCHEN JURY geht an JENSEITS DER BLAUEN GRENZE von Sarah Neumann.
Begründung:
Die überwältigende Kraft liegt in der tiefgründigen Darstellung der aufopferungsvollen und selbstlosen Natur der Freundschaft. Die Hauptfigur steht an dem existenziellen Scheideweg ihres Lebens. Auf der einen Seite locken die sportliche Karriere und die Verbundenheit zur Familie und Heimat, während auf der anderen Seite Freiheit und tiefgreifende Freundschaft stehen. Diese dualistische Struktur spiegelt die Konflikte wider, denen Menschen immer wieder auf ihrer Lebensreise begegnen können. Die Zuschauenden geraten auf eine emotionale Achterbahnfahrt und werden Zeugen der inneren Kämpfe der tragenden Figuren.
Die subtile Inszenierung und die beeindruckende schauspielerische Leistung verleihen diesem Film eine einzigartige Intensität. Die Kameraführung, die Bildsprache und die Musik unterstreichen die inneren Konflikte und machen sie hautnah erlebbar. Es ist bemerkenswert, wie der Film es schafft, die verschiedenen Ebenen der menschlichen Existenz zu durchdringen und dabei gleichzeitig ein anspruchsvolles filmisches Niveau zu halten. Die Botschaft des Films ermutigt, wahre Freiheit in menschlichen Beziehungen und tiefer Freundschaft zu finden.
Ökumenische Jury: Giorgi Abashishvili, Philipp Huch-Hallwachs, Sabrina Maas, Tamas Novak
MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER SPIELFILM
Eine dreiköpfige Jury der Filmkritikverbände aus Deutschland (BMVJ und VdFk), Österreich (Austrian Film Critics‘ Guild) und der Schweiz (SVFJ) zeichnet einen Film aus dem Wettbewerb Spielfilm aus. Mit dem Preis soll die Bedeutung der Filmkritik als Motor für soziokulturelle und filmästhetische Diskurse hervorgehoben werden.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER SPIELFILM geht an ELECTRIC FIELDS von Lisa Gertsch.
Begründung:
Wer immer schon einmal im Kino das Unerklärliche des Lebens, der Liebe und des Sterbens erforschen wollte, wird hier mit Raffinesse verführt und auf so wunderliche wie humorvolle Weise erhellt. Die Erzählgrenzen, die dieser originelle, selbstreflexive und gänzlich unprätentiöse Episodenfilm sich auferlegt, sind jenseits von Raum, Zeit und Konvention angelegt. Willkommen im ausschließlich der eigenen cinephilen Haltung verpflichteten Erzähluniversum von Lisa Gertsch, wir gratulieren ihr und ihrem Team zu einem erstaunlich reifen Erstlingswerk. Wir gratulieren zu ELECTRIC FIELDS.
Jury der Filmkritik: Ingrid Beerbaum, Till Brockmann, Roman Scheiber
MAX OPHÜLS PREIS: BESTER DOKUMENTARFILM
Der Dokumentarfilmpreis wird von der Jury an einen Film aus dem Wettbewerb vergeben. Der Preis wird von der Saarland Medien GmbH zur Verfügung gestellt und ist dotiert mit 7.500 Euro.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER DOKUMENTARFILM geht an ECHOES FROM BORDERLAND von Lara Milena Brose.
Begründung:
Ein Film mit starken ProtagonistInnen und einer mitreißenden Geschichte, der uns berührend und eindrücklich vor Augen führt, dass Europa seine Grenzen für geflüchtete Menschen verschließt und damit humanistische Werte missachtet und seine Verantwortung nicht wahrnimmt. Wie der Film von diesem großen Unrecht und Leid, aber auch von Sehnsucht und Hoffnung erzählt, hat uns mit seiner Nähe zu den Figuren, mit seiner szenischen Erzählweise, seiner präzisen Tongestaltung und seiner formalen und visuellen Eleganz stark beeindruckt.
Jury Wettbewerb Dokumentarfilm: Jide Tom Akinleminu, Wolf-Maximilian Liebich, Andrina Mrančikar
MAX OPHÜLS PREIS: BESTE MUSIK IN EINEM DOKUMENTARFILM
Für die beste kompositorische Leistung, die Originalität von Songwriting und Interpretation sowie für die Integration von Sounddesign und Filmmusik zeichnet der Filmmusikpreis eine Leistung aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm aus, um innovative Musik- und Tongestaltung im Dokumentarfilm zu honorieren. Ausgeschrieben von der Saarland Medien GmbH wird das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro gestiftet von der Strecker Stiftung. Er geht zu gleichen Teilen an den/die beteiligte/n Komponist:in sowie an den/die Filmemacher:in zur Verwendung im Musik- und Soundbereich des nächsten Projekts.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTE MUSIK IN EINEM DOKUMENTARFILM Johannes Blume & Markus Hossack für BERLIN UTOPIEKADAVER (Regie: Johannes Blume).
Begründung:
Um mit einem Songzitat aus dem Film zu beginnen: „Wir hatten unsere Zeit und die ist jetzt vorbei.“
Musik spielt in diesem Film eine sehr große Rolle, sie ist Ausdruck des Protests, der Wut, der Trauer und transportiert die Inhalte des Films. Mit einer überzeugenden Verwebung von originaler Musik und Filmscore erzählt der Film vom fast verlorenen Kampf für Freiräume jenseits der Konventionen und jenseits kapitalistischer Zwänge.
Jury Wettbewerb Dokumentarfilm: Jide Tom Akinleminu, Wolf-Maximilian Liebich, Andrina Mrančikar
MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER DOKUMENTARFILM
Eine dreiköpfige Jury der Filmkritikverbände aus Deutschland (BMVJ und VdFk), Österreich (Austrian Film Critics‘ Guild) und der Schweiz (SVFJ) zeichnet einen Film aus dem Wettbewerb Spielfilm aus. Mit dem Preis soll die Bedeutung der Filmkritik als Motor für soziokulturelle und filmästhetische Diskurse hervorgehoben werden.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PREIS DER FILMKRITIK – BESTER DOKUMENTARFILM geht an EXILE NEVER ENDS von Bahar Bektaş.
Begründung:
Eine Familie im permanenten Ausnahmezustand. Wir erleben sie beim Kampf um ein normales Leben im Spannungsfeld von Vergangenheit und Zukunft, von Integration und Bewahrung der eigenen kulturellen Identität. Der Zusammenhalt der Familie ist dabei genauso labil wie das Konzept der Heimat. Eindrücklich fügt sich eine zunächst fragmentarische Erzählung der Andeutungen und Auslassungen zu einem intimen und kraftvollen Porträt zusammen. Regisseurin Bahar Bektaş führt uns schmerzlich vor Augen: EXILE NEVER ENDS.
Jury der Filmkritik: Ingrid Beerbaum, Till Brockmann, Roman Scheiber
MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS DOKUMENTARFILM
Dillinger und Saarstahl statten den zum fünften Mal zu verleihenden Max Ophüls Preis: Publikumspreis Dokumentarfilm mit 5.000 Euro aus. Vergeben wird der Preis durch Stimmabgabe des Festivalpublikums an einen Beitrag aus dem Wettbewerb Dokumentarfilm.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS DOKUMENTARFILM geht an DER WUNSCH von Judith Beuth.
MAX OPHÜLS PREIS: BESTER MITTELLANGER FILM
Der Preis für den besten Film aus dem Wettbewerb mittellanger Film (zwischen ca. 25 und ca. 65 Minuten) ist mit 5.000 Euro dotiert. Preisstifterin ist die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER MITTELLANGER FILM geht an den Film LAND DER BERGE von Olga Kosanović.
Begründung:
Dieser Film ist ein Geschenk. Er lächelt schief und schmerzt doch so schön.
Persönlich, politisch und von aktueller Relevanz, berührt er uns zutiefst. Wir lachen über die Absurdität der Situationen, bis wir die Tragweite des Dramas begreifen.
Drehbuch und Inszenierung sind fantastisch präzise. Trotz unvorhersehbarer Wendungen und Entscheidungen des Protagonisten, folgt die Geschichte immer einer inneren Logik und übernimmt die Verantwortung für alle Figuren. Die Regisseurin hat ein exzellentes Gespür für Besetzung bis in die kleinsten Nebenrollen und trifft geniale künstlerische Entscheidungen.
Der Existenzkampf eines Mannes, der gefangen in einem System kafkaesker Bürokratie, bereit ist, seine Gliedmaßen zu geben, um seiner Tochter die Selbstverständlichkeit des Alltags nicht nehmen zu müssen, reißt uns mit und lässt uns demütig werden.
Jury Wettbewerb Mittellanger Film / Kurzfilm: Pola Beck, Julius Feldmeier, Mimi Klein
MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS MITTELLANGER FILM
Daneben wird ein Publikumspreis für mittellange Filme aus dem Wettbewerb vergeben. Der Preis wird von der Sparkasse Saarbrücken ausgestattet und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS MITTELLANGER FILM geht an den Film LAND DER BERGE von Olga Kosanović.
MAX OPHÜLS PREIS: BESTER KURZFILM
Die Jury vergibt einen Preis an eine:n Regisseur:in für einen Film aus dem Wettbewerb Kurzfilm (bis ca. 25 Minuten). Der Preis wird von der Stadtwerke Saarbrücken GmbH gestiftet und ist dotiert mit 5.000 Euro.
Der MAX OPHÜLS PREIS: BESTER KURZFILM geht an den Film DIE RÄUBERINNEN von Isa Schieche.
Begründung:
Dieser Film ist Liebe pur. Unheimlich klug. Genial gespielt, punktgenau inszeniert.
Und vor allem eins: unfassbar lustig. Wir sehen drei Frauen als grandiose Clowns. Sie zaubern eine Schönheit und sinnliche Intimität auf die Leinwand, die uns umhaut.
Der Film erklärt nicht und klärt nicht auf, sondern sorgt für Verbindung und Verbündung.
Beglückt, berührt und begeistert verleihen wir den Max Ophüls Preis 2024 im Wettbewerb Kurzfilm an Isa Schieche und „Die Räuberinnen“!
Jury Wettbewerb Mittellanger Film / Kurzfilm: Pola Beck, Julius Feldmeier, Mimi Klein
MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS KURZFILM
Daneben wird ein Publikumspreis für Kurzfilme aus dem Wettbewerb vergeben, der von der Energie SaarLorLux AG mit 5.000 Euro ausgestattet und vom Kinopublikum entschieden wird.
Der MAX OPHÜLS PREIS: PUBLIKUMSPREIS KURZFILM geht an den Film SYNCOPE von Linus von Stumberg.
Eröffnungsfilm: RICKERL - MUSIK IS HÖCHSTENS A HOBBY von Adrian Goiginger
Erich »Rickerl« Bohacek träumt davon, als Musiker richtig durchzustarten. Er möchte ein Vorbild sein für seinen sechsjährigen Sohn Dominik, der seinen chaotischen Teilzeit-Papa über alles liebt. Anstatt jedoch die großen Konzerthallen zu füllen, zieht Rickerl mit seiner Gitarre durch die Wiener Beisln und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Seine Ex-Freundin Viki hat indes ein neues Leben mit ihrem Freund Kurti im beschaulichen Eigenheim begonnen. Zwischen seiner Verantwortung als Vater und der Leidenschaft für die Musik versucht Rickerl, seinen ganz eigenen Sound im Leben zu finden.
Wettbewerb Spielfilm
Arthur&Diana
Die Geschwister Arthur und Diana machen sich zusammen mit Dianas zweijährigem Sohn von Berlin aus auf den Weg nach Paris, um dort den TÜV ihres alten Familienautos zu erneuern. Doch trotz GPS und Landkarte verläuft die Route überhaupt nicht wie geplant, und je mehr Umwege sie nehmen, desto fraglicher wird es, ob das Auto es überhaupt bis Paris schaffen wird. Und so wird aus dem entspannten Sommertrip eine emotionale Reise, die sie zwingt, sich mit ihren familiären Bindungen, unbewussten Dynamiken und schwelenden Konflikten auseinanderzusetzen.
Wo keine Götter sind, walten Gespenster
In einer dystopischen Zukunftswelt leben die Menschen in einem totalitären System, das seiner Bevölkerung ungefragt und alternativlos glückliche Leben aufgezwungen hat. Doch einer Gruppe von Widerstandskämpfer:innen, unter ihnen ein beinahe 100-jähriges Gespenst, ist es geglückt, unterzutauchen. Gemeinsam schmieden sie Pläne, das Regime des Glücks zu stürzen, um den Menschen die Freiheit zur eigenen Lebensgestaltung wieder zurückzugeben. Bald allerdings regt sich Widerstand gegen den Widerstand und die Dinge werden kompliziert.
Immerhin: Die Kunst, die Kunst
Der renommierte Regisseur Stan plant mit seiner Theatergruppe ein Stück über die Schattenseiten der Pharmaindustrie. Zur emotionalen Begleitung der Proben engagiert er die Psychotherapeutin Dr. Franz. Doch die mentale Beraterin verfolgt eine persönliche Agenda. Sie verabreicht den Schauspieler:innen ein Medikament, das sie abhängig machen und das Stück in eine pharmafreundliche Richtung lenken soll. Und tatsächlich befindet sich das Ensemble bald in einem Ausnahmezustand während die Premiere immer näher rückt.
Der Wald in mir
Eigentlich verbringt Jan seine Freizeit lieber zu Hause mit seinen Schlangen als mit seinen Mitmenschen, aber als er sich in seine Kommilitonin Alice verliebt, ändert sich sein Leben komplett. Er bewundert ihren radikalen Aktivismus als Tierschützerin, sie schätzt vor allem seine Sensibilität. Doch Jan wird von den intensiven Gefühlen, dem sozialen Leben und der Nähe zu Alice so sehr überwältigt, dass sich seine Wahrnehmung verzerrt. Und schon bald verliert er sich in einem rauschhaften Strudel aus Liebe und Wahn.
Electric Fields
Ein Mann verschwindet im Wald. Eine Jahreszeit geht verloren. Liebende überwinden die Zeit. Und als die Menschen eines morgens aufwachen, ist nichts mehr, wie es war. Es geschehen unerklärliche Dinge und sie erwachen aus ihrer Einsamkeit: Ein Radio, das Tote zum Leben erweckt, eine Glühbirne, die nicht aufhören will zu leuchten und eine Zimmerpflanze, die wunderbar zuhören kann. Die Verschiebung im Regelwerk der Welt geht dabei durch alle Räume der Gesellschaft und lockt die Figuren an fremde Orte, wo sich für sie neue Wege auftun.
Manchmal denke ich plötzlich an Dich
Lilith und ihr Freund Adam machen Urlaub auf der Hallig Hooge. Für Lilith wird der Trip zur (alb-)traumhaften Gedankenreise, auf der sie sich mit ihrem Selbstverständnis als Frau und Mutter, einer mysteriösen Frau im Friesennerz und dem Mädchen Lulu auseinandersetzen muss.
GOTTESKINDER
Die Geschwister Hannah und Timotheus wachsen in einer streng evangelikalen Familie auf und führen ein scheinbar erfülltes Leben in ihrer freikirchlichen Gemeinde. Vor allem Hannah lebt ihren Glauben mit Leidenschaft und hat ein Keuschheitsgelübde abgelegt. Doch als sie sich in ihren neuen Klassenkameraden Max verliebt, werden die Dinge kompliziert. Und als Timotheus entdeckt, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt, kollidieren die Gefühle der Geschwister mit den Werten und Erwartungen ihrer Familie.
JENSEITS DER BLAUEN GRENZE
Sommer 1989. Die ehrgeizige Hanna ist leidenschaftliche Schwimmerin und trainiert hart, um sich ihren Lebenstraum zu erfüllen: Siegerin bei Olympia zu werden. Doch ihr Leben verändert sich drastisch, als ihr bester Freund Andreas ins Visier der Staatsmacht gerät und für sich nur noch den Ausweg sieht, über die Ostsee in den Westen zu flüchten. Nach einigem Zögern beschließt Hanna, ihn zu begleiten. 50 Kilometer Wasser trennen sie von der Freiheit. Und nur eine dünne, verbindende Schnur um ihre Handgelenke retten sie vor der absoluten Einsamkeit.
Draußen brennt's
Frühling 2020. Während sich die Welt im Lockdown befindet, beschließen die Freund:innen Toni, Mia, Matze, Pauli und Elena, sich in Paulis leerstehendem Elternhaus zu isolieren. Tatsächlich fühlt sich die erste Zeit in dem geräumigen Anwesen mit Garten fast unbeschwert an, gemeinsam trotzen sie der Pandemie. Doch die Idylle trügt, denn schon bald weicht die Euphorie der Langeweile und Existenzängste und mentale Probleme belasten die Gruppe. Und so stehen die Fünf vor der Frage, ob die Isolation zur Stärkung oder zum Zerfall ihrer Freundschaft führen wird.
Good News
Der Auslandsjournalist Leo hofft, mit seiner neuen Reportage über Rebellen im Süden Thailands endlich den internationalen Durchbruch zu schaffen. Vor Ort erhält er Unterstützung von seinem Freund Mawar, der auf einem nahegelegenen Markt arbeitet. Die Recherchen sind gefährlich und kosten Zeit, und Leo befürchtet, den Kontakt zu seiner Tochter in Berlin zu verlieren. Um früher abreisen zu können, fälscht er kurzerhand den Artikel. Doch als der Fotograf Julian auftaucht, droht der Schwindel aufzufliegen.
GEISTER
Nachdem sich sein bester Freund aus Jugendtagen das Leben genommen hat, fährt David in das Dorf, in dem die beiden aufgewachsen sind. Was ein schneller Besuch zur Beerdigung werden sollte, wird zu einer Reise in die Vergangenheit einer längst zerrissenen Freundschaft. Als ihm sein toter Freund Andreas als Geist erscheint, versucht David erst, das Übernatürliche loszuwerden. Doch der Geist lässt sich genauso wenig abschütteln wie die Frage, ob er vielleicht Mitschuld am Suizid trägt.
KRZYK - Losing Control
Als die Bakteriologin Lena auf dem Nachhauseweg an einem brennenden Auto vorbeifährt, hört sie den Todesschrei einer Frau. Lena sagt ihrem Freund Jakob nicht, wie sehr sie der Vorfall erschüttert, doch nachts findet sie keinen Schlaf mehr. Sie stürzt sich in ihre Arbeit und recherchiert die Identität des Opfers. Immer tiefer dringt sie in das Leben der Verstorbenen ein und schon bald verliert sie durch ihre anhaltende Schlaflosigkeit die Kontrolle über Traum und Realität.
Milchzähne
Ein Dorf zu einer Zeit nicht allzu fern von unserer. Die Ressourcen sind knapp geworden und die Gemeinschaft hat sich gegen die tödliche Zone jenseits des Flusses abgeschottet. Als Tochter einer Außenseiterin hat sich die junge Skalde ihren Platz in der Dorfgemeinschaft hart erkämpft. Doch als sie ein fremdes Kind im Wald findet und verbotenerweise mit nach Hause nimmt, ändert sich alles. Aus Angst und Aberglaube wenden sich die Menschen von ihr ab. Und Skalde und ihre Mutter müssen wieder zusammenhalten, um das Mädchen, aber auch ihr eigenes Leben zu retten.
Wettbewerb Dokumentarfilm
Berlin Utopiekadaver
Eine Räumungswelle erfasst Berlin. Die letzten linksautonomen Hausprojekte sollen aufgelöst werden und ihre Bewohner*innen aus der Stadt verschwinden. Rigaer Straße, Liebigstraße, das Tuntenhaus, Potse, Drugstore, Syndikat, Meuterei, die Köpi alle im Visier der Behörden und unter Druck. UTOPIEKADAVER zeigt verschiedene Generationen einer Subkultur, die von sich erzählen, um ihre Existenz kämpfen, aber auch gemeinsam tanzen und weinen.
Antier Noche
Die Sommerhitze liegt schwer über der Extremadura im Südwesten von Spanien. Umgeben von tausendjährigen Eichen und zahllosen Sonnenkollektoren streunt Juan durch leere Wirtschaftsgebäude und schießt auf Büchsen. Santi träumt von einer Karriere als Musikerin und nimmt ihren ersten Track auf. Antonio kümmert sich um seine Tiere. Und Pepa arbeitet als Saisonarbeiterin in einem Schlachthof. Ein Porträt über vier junge Leben in einem verlassenen Landstrich, das die Grenze zur Fiktion immer wieder überschreitet.
Hausnummer Null
Als die Regisseurin zum Filmstudium nach Berlin kam, war Chris der Erste, der sie willkommen hieß. Chris ist suchtkrank und lebt gemeinsam mit seinem Kumpel Alex an einer S-Bahn Station im Zentrum der Hauptstadt. Als es ihm schlechter und schlechter geht und er nur knapp dem Tod entkommt, beschließt er, dass er weg muss von der Straße, weg vom Heroin. Aber wohin? Wie kann ein junger Mann in unserer Gesellschaft seinen Platz finden, obwohl er seit Kindesalter nie irgendwo hingepasst hat oder passen wollte?
The Driven Ones
Sie sind die künftigen CEOs dieser Welt: Studierende des Masterprogramms Strategy and International Management der Universität St. Gallen (HSG). Wer hier reüssiert, gehört praktisch schon zur künftigen Wirtschaftselite wie Feifei, Sara, Tobias, Frederic und David. Der Film verfolgt über sieben Jahre hinweg das Leben von fünf jungen Frauen und Männern, angefangen bei ihrem Studium bis hin zu den Anfängen ihrer beruflichen Laufbahn. Sie haben unterschiedliche Hintergründe, Träume und Werte ihr Ziel ist aber dasselbe: schnellstmöglicher beruflicher Erfolg.
Echoes from Borderland
Als die Taliban 2021 die Macht in Afghanistan übernehmen, ergreifen Hunderttausende die Flucht. Viele von ihnen stranden im Nicht-EU-Staat Bosnien-Herzegowina. Eine von ihnen ist Nahid, die seit Monaten in einem der Grenzdörfer festsitzt. Die Sprachnachrichten aus der Heimat klingen zunehmend wie ein fernes Echo. Etwas Wärme und Zuspruch findet das 15-jährige Mädchen bei Ferida, die an der Grenze lebt und beobachtet, wie die Menschen nach den brutalen Pushbacks jedes Mal gedemütigt in ihre Zeltunterkünfte zurückkehren. Und immer mehr erwachen in der Frau die Erinnerungen an ihre eigene Bürgerkriegs-Vergangenheit.
Zwischen uns Gott
Nach Jahren der Distanz geht die Filmemacherin wieder auf ihre Familie zu. Eine überzeugte Agnostikerin im Kreise strenggläubiger Christ:innen. Das Gespräch mit den Onkel und Tanten führt in eine Welt der Bibeltreue und Gottesfurcht und bekommt bald eine explosive Dynamik. Tiefsitzende Konflikte brechen auf. Die Glaubensfraktion ist sich uneinig in Auslegungsfragen. Und einige Familienmitglieder empfinden die Stärke der Rolle der Religion in ihrem Umfeld alles andere als heilsam und sprechen dies offen aus.
Unendlicher Raum
Loitz ist einer der Verliererorte der ehemaligen DDR. Seit 1990 hat die Gemeinde ein Drittel ihrer Bevölkerung verloren. Ein Zukunftsprojekt soll den Abwärtstrend abschwächen. Im Zentrum stehen die beiden Berliner:innen Annika und Rolando, die innerhalb eines Jahres einen Raum für Begegnungen schaffen sollen. Parallel versucht eine Gruppe von Musikfestivalmacher:innen den Leerstand als Chance zu begreifen. Doch wie wirksam und nachhaltig sind solche Impulse von außen? Und was macht ein Leben in einer sterbenden Stadt erstrebenswert?
Wie im Himmel so auf Erden
In Buchendorf bei München existiert das einzige russisch-orthodoxe Frauenkloster Deutschlands. Zusammen mit Äbtissin Maria versuchen 13 Schwestern, dem Weltlichen zu entfliehen und Gott immer näher zu kommen. Ihr Leben folgt klaren Regeln und ist geprägt von spiritueller Intensität und harter, körperlicher Arbeit. Die Hierarchie ist streng, der Humor zart. Und jede Nonne bringt ihre eigene Geschichte mit, die sie an diesen besonderen Ort geführt hat.
Surf on, Europe!
Sie sind zerrissen zwischen der Freiheit der Wellen und den Grenzen der Gesellschaft: Majid, ein Kitesurf-Lehrer in Tarifa, sehnt sich nach seiner Familie in Marokko, die wegen Visa-Beschränkungen dort feststeckt. Margaux organisiert in Biarritz das erste LGBTQ-freundliche Surf-Festival Europas. Und Rosy, ein nordirischer Surfbrett-Shaper, sucht Halt inmitten einer tief gespaltenen Community. SURF ON, EUROPE! erforscht Europas Versprechen von Freiheit und die anhaltenden Herausforderungen, die es bedrohen.
Der Wunsch
Maria und Christiane wollen sich einen Lebenswunsch erfüllen: ein gemeinsames Kind. Eine zehnjährige Odyssee beginnt, voller Hoffnungen und Hürden, mit immer neuen Anläufen und Enttäuschungen. Die innige und intensive Beziehung der beiden gerät zunehmend unter Stress. Der Zweifel wächst, die Zeit wird immer knapper. Was macht das mit beiden Frauen? Und wie entwickelt sich eine Liebe füreinander über so lange Zeit, ohne trotz der Rückschläge verloren zu gehen?
EXILE NEVER ENDS
Taner, der Bruder der Regisseurin, sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht vor der frei gewählten Abschiebung in die Türkei. In der Zeit des Wartens richtet Bahar Bektas die Kamera auf ihre alevitisch-kurdische Familie und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit. Verfolgung und Flucht, rassistische Übergriffe, Depressionen und Überforderung der Eltern all das hatte weitreichende Auswirkungen auf die drei Geschwister. Und Bektas wird klar, dass die Ungewissheit über das Schicksal ihres Bruders in der Türkei nur ein Spiegel ihrer Lebenserfahrung als Familie im Exil ist.
Wettbewerb Mittellanger Film
El Mártir
Ein junger Mann, besessen von der halbnackten Gestalt von Jesus Christus, gerät auf einen gefährlichen Weg der Selbstzerstörung.
Damals Plötzlich Jetzt
Pippa trifft auf einer Hochzeitsfeier ihre Ex-Freundin Jael wieder. Die Begegnung löst nicht nur Erinnerungen an das Ende ihrer Beziehung, sondern auch an das gemeinsam erlebte Trauma aus. Seit einem queerphoben Übergriff hat Pippa eine posttraumatische Belastungsstörung, die Leichtigkeit im Alltag schwer macht. Als Pippa eine Panikattacke bekommt, schafft ausgerechnet Jael es, sie zu beruhigen und Pippa versteht, dass sie sich ihrer Angst endlich stellen muss.
Söder
Die Geschäftsfrau Kerstin engagiert über das Darknet einen mysteriösen jungen Mann, um ihren nutzlosen Ehemann Torben im Zuge eines Wochenendausflugs beseitigen zu lassen. Doch der vermeintliche Auftragskiller Söder ist in Wahrheit nur ein angeberischer Stubenhocker, der im Internet seine Wunschfantasien auslebt. Davon überzeugt, dass er Manns genug ist, die Tat auszuführen, bestellt er im Darknet eine Pistole. Als diese nicht rechtzeitig zugestellt wird, muss er improvisieren.
I SEE THEM BLOOM
Nach ihrer Flucht aus der Ukraine werden die beiden Schwestern Eugenia und Nastya warmherzig empfangen. Sie kommen in einer Studierenden-WG unter und tauchen in eine Welt voller Sonne, Musik und ausgelassener Partys ein. Doch wie geht es weiter? Während Nastya ihr neues Leben zu genießen versucht, tut sich Eugenia angesichts des Krieges in ihrer Heimat schwer, loszulassen und irgendwo anzukommen.
Das Zittern der Aale
Während sie Fotomotive für ihre Abschlussarbeit sucht, trifft die Kunststudentin Eli auf ihren Schwarm Stella. Gemeinsam verbringen die beiden einen romantischen Sommertag in München, bei dem sie sich endlich näher kommen. Doch Stella will eigentlich am nächsten Tag zu ihrem Freund nach Wien ziehen.
BITTER
Anoush war grade mal fünf Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr aus dem Iran nach Deutschland geflohen sind. Jetzt ist sie 16 Jahre alt und gerade dabei, sich selbst zu finden. Ihre Eltern hingegen haben einen sozialen Abstieg erlebt. Besonders ihrem Vater Puya setzt die Situation zu, und er verfällt zunehmend in Schweigen. Ein Besuch aus dem Iran lässt ihn für einen kurzen Moment aufblühen. Und auch Anoushs Blick auf ihn verändert sich.
Land der Berge
Der alleinerziehende Vater Vladimir möchte arbeiten, um mit seiner Tochter in Österreich bleiben zu können und die Traumata der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Das Dilemma: Man darf bleiben, wenn man regelmäßiger Arbeit nachgeht man darf aber nur arbeiten, wenn man ein Bleiberecht hat. Willkommen im Land der unüberwindbaren Berge.
The French Flamingo Fucker
Bernhard will nur eins: den Flamingos im Zoo nah sein. Doch sein Umfeld lässt ihm keine Ruhe. Sein Kollege Christian bittet ihn, auf seine Echse aufzupassen. Mareike, Christians Nachbarin, macht ihm Avancen. Ein YouTuber, der sich auf die Reviews von mittelalterlichen Waffen spezialisiert hat, will ihn für eine Zusammenarbeit gewinnen. Und dann ist da noch ein jodelnder Taxifahrer und eine besorgte Mutter aus der Branche der Prognosen.
gül
Fern von ihrer Heimat lebt und arbeitet Gül bei einer Patchwork-Familie in einem türkischen Dorf. Während Filiz, die Jüngste der Familie, die Zeit totschlägt, muss Gül den Ort früher als erwartet verlassen. Zwiegespalten kreisen ihre Gedanken um Heimat und Familie im Alltag sowie in der Ferne. Derweil schwingt das Dorf, scheinbar unberührt, im eigenen Rhythmus weiter.
Applaus
Luis ist 17 Jahre alt und einsam. Sein Wunsch, gesehen und gehört zu werden, ist übermächtig. An einem Abend mit seinem neu gewonnenen Freund Jakob und den Zwillingsbrüdern wird klar, wie groß Luis Drang nach Anerkennung wirklich ist.
ANNA - A Tale for Tomorrow
Die 16-jährige Anna wird von albtraumhaften Visionen einer von Klimakatastrophe und Kriegen zerstörten Zukunft geplagt. Sie ist sich sicher: Die Welt wird untergehen und es gibt nichts, was sie daran ändern kann. Als sie eines Tages auf unerklärliche Weise im Jahr 2082 erwacht, sieht sie, dass sich ihre schlimmsten Vorstellungen bewahrheitet haben. Gemeinsam mit ihrer Enkelin muss Anna einen Weg durch die zerstörte Welt zurück ins Jahr 2023 und zu ihrer eigenen Kraft finden.
03.01.2024
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